Interview mit einem Englischlehrer

Wir hatten die Gelegenheit zu einem Interview mit einem Englischlehrer an unserer Sprachschule in London. Es war uns eine Freude Tatiane Depieri, Sprachlehrerin an der Kaplan Schule am Leicester Square, zu interviewen. Tatiane kommt aus Brasilien und unterrichtet seit über 9 Jahren Englisch, seit mehr als 2 Jahren davon für Kaplan. Sie erklärte uns mehr über die ESL Lernmethoden, den „English as Second Language“ Unterricht.

Warum wollten Sie Englisch als zweite Fremdsprache unterrichten?

Ich habe Sprachen schon immer geliebt und habe Englisch bereits als Kind gelernt. Englisch gefällt mir besonders gut, weil man mit dieser Sprache in der Lage ist mit Menschen aus der ganzen Welt zu kommunizieren. Da mir die Sprache so sehr gefällt möchte ich sie anderen Menschen beibringen, damit sie genauso gute Erfahrungen im Umgang mit Englisch machen, wie ich.

Wie würden Sie Ihren Unterrichtsstil beschreiben?

Ich denke ich bin eine Lehrerin, die Spaß macht. Dabei nutze ich viele unterschiedliche Lehrmethoden und nutze Themen, die für die Schüler interessant sind. Für eine Leseübung würde ich zum Beispiel ein Thema wählen, über das wir in der Klasse anschließend diskutieren und dabei gleichzeitig Wortschatz und Grammatik erweitern können. Ich mag Grammatikübungen besonders gern und ich denke, dass diese auch meine Stärken als Lehrer sind. Ich bin jedoch auch sehr streng und ich glaube meine Schüler würden sagen, dass ich Ihnen viele Hausaufgaben aufgebe.

Welches sind die häufigsten Fehler, die Sprachschüler machen. Wie können Schüler diese vermeiden?

Es gibt sehr unterschiedliche Sprachfehler und diese hängen vor allem davon ab, welche Muttersprache du sprichst. Ich würde sagen, dass es zwei Fehler gibt, die Sprachschüler in Bezug auf das Lernen machen. Erstens denken viele Schüler, dass sie Englisch lernen können, indem sie das Lehrbuch mit Grammatik und allen Sprachregeln durcharbeiten, und versuchen diese auswendig zu lernen. Jedoch können diese Schüler die Regeln meist nicht anwenden, denn eine Sprache besteht nicht nur aus Regeln.

Auf der anderen Seite gibt es Schüler, die denken, dass nur wenn sie rechtzeitig zum Unterricht erscheinen und dem Gespräch im Klassenzimmer folgen, sie nach einem Jahr fließend Englisch sprechen können. Diese hohe Erwartungshaltung kann oft ein Problem darstellen. Daher gebe ich meinen Schülern immer wieder den Rat „Setzt euch nicht selbst unter Druck, aber setzt euch auch hin und lernt!“. Man muss eine Balance zwischen Auswendiglernen den Umgang mit der Sprache in Alltagssituationen finden. Und vor Allem sollte man Spaß haben beim Lernen!

Was gefällt Ihnen am meisten an Ihrem Job?

Auf jeden Fall, dass ich Menschen aus anderen Ländern kennen lerne und von ihnen lernen kann. Als Lehrerin lerne ich eine Menge, weil ich Schüler aus aller Welt unterrichte und ständig etwas neues über deren Länder und Kultur. Der Austausch mit ihnen gefällt mir am Besten. Ich mag es auch, wenn ich ihre Fortschritte miterleben kann, besonders wenn ein Schüler von einem niedrigen Niveau in einen höheren Kurs aufsteigen kann.

Was raten Sie einem Sprachschüler, der aufgeben will?

BLOß NICHT AUFGEBEN! Manchmal ist es schwer eine Sprache zu lernen, aber jeder wird sehen wie lohnenswert es ist, wenn man erstmal in der Lage ist zu kommunizieren. Als Schüler musst du herausfinden, wo deine Schwächen in der Sprache liegen und woran du arbeiten musst. Nur wer seine Schwächen gezielt verbessert, wird auch deutliche Fortschritte sehen.

Was würden Sie jemanden raten, der wie Sie ESL Lehrer werden möchte?

Ich würde sagen „Mach das!“  Es ist eine großartige Aufgabe, die unheimlich viel Spaß macht und zudem sehr interessant ist, da man nicht jeden Tag das Gleiche macht. Jeder Tag ist anders, da man mit den verschiedensten Menschen interagiert. Außerdem hat man die Möglichkeit, Menschen die Sprache zu lehren, die sie brauchen, um miteinander zu kommunizieren. Und dies ist etwas, was sie ihr ganzes Leben lang nutzen können. Damit erinnern sich meine Schüler immer an mich als „die Lehrerin, die mir damals Englisch beigebracht hat.“ und das freut mich.

Wohin reisen Sie am Liebsten in den Urlaub?

Oh da gibt es viele Orte! Ich liebe es zu reisen und ich glaube, dass ich deshalb meinen Job so liebe weil ich Menschen aus vielen verschiedenen Ländern kennenlerne. Momentan ist mein Lieblingsreiseziel Thailand, weil ich plane nach Thailand zu reisen. Aber ich denke, dass ich sehr bald andere Orte zu dieser Liste hinzufügen kann!

Finde den Fehler: Erkennst du, was Tatiane falsch sagt in diesem Video? Wir freuen uns auf deine Antwort als Kommentar!

https://www.youtube.com/watch?v=0M7RMtAZlRw